series constructions
Demgegenüber greift das Kameraauge des Malers Michael Kruscha nach eher strenger, tektonischer Bildhaftigkeit, wobei seine Motivik sich vornehmlich in den von Menschenhand errichten Baulichkeiten bewegt. Und sie scheint damit erstaunlicherweise seinen neueren, reduziert-farbigen Leinwandbildern beinahe zum Verwechseln ähnlich, sodaß selbst das geübte Betrachterauge zunächst zwar dem Typischen zuspricht, aber dann im besten Sinne irritiert den technischen Aspekt wahrnimmt. Lange schon greift Kruscha neben dem Pinsel und dem Spachtel auch zur Digitalkamera, insbesondere auf den vielen Reisen. In den letzten Jahren hat er sich dabei wiederholt mit den urbanen Strukturen und Leerstellen auseinandergesetzt, deren zurückgenommene malerische oder besonders geometrische Detailerscheinung in bündigen Kompositionen Übertragung findet. Wobei das rein Gegenständliche zurückgedrängt wird, ebenso wie narrative Aspekte. Und doch bleibt bei aller Reduzierung und Klarheiten in Fläche und Linie das Menschengemachte spurweise, manchmal aberwitzig oder obskur präsent.
Jörg Sperling

layers and lines, 20.09.-25.10.2024, Ankara, Türkei

New Mexico, 2008

Israel, 2009

South Africa, 2009

Cape Town, 2009

Djibouti, 2019
series diaries

african texture,2020,100x100cm

african shops, West Africa, 2018

signs of times, Texas, 2018

mila cinema palace, Berlin, 2018

grandfather’s factory, Klein Neida, 2017

waiting, Berlin 2018
series transitions
Der gebürtige Oberlausitzer Fotograf und Maler reist seit vielen Jahren durch entlegene Gegenden in Südamerika, Afrika oder dem nahen Osten und sucht mit aufmerksamen Blick nach den zurückgebliebenen Spuren menschlicher Mobilität- etwa einsame Unterstände, provisorische Aufenthaltsorte oder verlassene Transportmittel. Wie der Ausstellungstitel transitions andeutet, interessiert ihn dabei vor allem der Aspekt der Vergänglichkeit: Ohne je auch nur einen einzigen menschlichen Akteur zu fotografieren, erzählen die Formen wie auch die Gebrauchsspuren der fotografierten Objekt von ihrer ehemaligen Funktion.
Johannes Schwabe/ Sakralmuseum Kamenz

Yemen, 2004

Yemen, 2004

Aral Sea, 2013

Patagonia, 2006

Lausitz, 2011
bus stops
way stations in the boundless,
awarded the 2018 German Photo Book Award in Bronze, category conceptional- artistic, media university Stuttgart


time stands still, Museum Fine Arts of San Angelo, 2019

‚Bus Stops‘, Grundmotiv.
Begleitung für viele Jahre.
Im Bedeutungswandel vom eigenen Fluchtpunkt, heraus aus Provinz und Enge,
hin zu seltsamen Verlassenheitsorten als fremd-vertrauten Interpunktionen langer Reisen.
Ihre Vergessenheit und ihr Auffinden, ihr Funktionsloswerden und ihr Eintritt in die Welt der Zeichen:
Anlass für dieses zwölf Jahre umfassende Bilderinventar.

Northern Cape Provinz,
South Africa, 2009

Sogety Plateau,
Kazakhstan, 2013

Empty Quarter Desert,
Oman, 2014

Shibam,
Yemen, 2004
purple haze –
tribute to Jimmi

cinema palace mila, Berlin, 2017,
with Michael Matthews
series scado, coal mining landscapes, Lausitz




