aus der Serie arabia felix
Durch die Vielschichtigkeit des Bilder wird der Blick in die Tiefe gezogen, und es erschließt sich dem Betrachter eine dritte Dimension: Michael Kruschas Bilder sind gleichsam begehbar – in ihnen betritt man einen neuen Raum. Dieser ist grundlegend von der Reminiszenz an „Arabia felix“ geprägt, geht aber weit über die Thematisierung des Orients hinaus. Die dialektische Spannung zwischen Form und Farbe bleibt in Kruschas Bildern nicht nur Mittel zum Ausdruck, sondern wird auch selbst zum Inhalt des Bildes. Form und Farbe werden gleichsam getrennt, um neu zusammengeführt und gegeneinander gestellt werden zu können. In der abstrakten Abhandlung von Form und Farbe verlässt das Bild, und mit ihm der Maler wie der Betrachter, das glückliche Arabien. Aber nur, um von neuen Gedanken bereichert zur künstlerischen Verarbeitung von „Arabia felix“ zurückzukehren. Denn die Kunst ähnelt dem Reisen, dem gelegentlichen Verlassen der bekannten Realität, um mit neuen Blickwinkeln wiederzukommen.
Katharina Winkler
jiblah, 2005,
1,55 x 1,95m,
acrylic on canvas