Gebrochene Landschaften – Annäherungen an den Tagebau bei Kläber -Kruscha -Matschie -Schnögl

Gebrochene Landschaften,

Kläber-Kruscha-Matschie-Schnögl,

2016,

Hrsg. Dr.Sören Fischer, Dresden

ISBN 978-3-00-053986-2

Gebrochene LandschaftenKaum eine Landschaft polarisiert bis in die Gegenwart dermaßen stark wie die der Tagebaugebiete der Lausitz. Es ist eine Landschaft, in der die sozialen, politischen und ethischen Widersprüche und Herausforderungen der modernen Gesellschaft am Beginn des 21. Jahrhunderts einem Brennglas gleich gebündelt werden: Energiebedarf, Arbeitsplätze, Naturschutz, Wettbewerbsfähigkeit, Klimaveränderung, demografischer Wandel. Tagebaue sind ambivalente Orte, an denen einfache Lösungen unmöglich scheinen. Die Prozesse der Kohlegewinnung, das Verschwinden von Heimat und Traditionen, manifestieren sich konfliktreich in Ideologien und Interessen, ökologischen Diskursen, Gefühlen der Hoffnung und des Verlustes. Zugleich aber sind Tagebaue auch Orte höchster schöpferischer Kraft. Dass der Zerstörung von Landschaft ein starkes bildgenerierendes Potential innewohnt, führt der vorliegende Katalog anhand der fotografischen wie malerischen Positionen von Jürgen Matschie (geb. 1953), Thomas Kläber (geb. 1955) und Michael Kruscha (geb. 1961) vor Augen. In ihren Arbeiten verdichten sich die Tristesse der Grubenkanten, die Faszination für den ephemeren Charakter von Landschaft, Oberfläche und Struktur mit der Industrieästhetik der Stahlarchitekturen. Ergänzt wird der Katalog durch die Position von Andreas Schnögl (geb. 1981), der sich filmdokumentarisch mit den Folgen des Tagebaus auseinandersetzt.

herausgegeben von Sören Fischer